Informationen über die Urzeitkrebse Triops

Was sind Triops?
 
Ein wenig Systematik muss sein...


Systematisch sind Triops wie folgt einzuordnen:

Stamm: Arthropoda Gliederfüßer
Unterstamm: Crustacea Krebstiere
Klasse: Phyllopoda Blattfußkrebse
Ordnung: Notostraca Rückenschaler
Familie: Triopsidae
Gattung: Triops
Arten: Triops longicaudatus Mischform aus verschiedenen amerikanischen Arten
  Triops longicaudatus albino Mischform aus verschiedenen amerikanischen Arten (Albino)
  Triops cancriformis europäische Art
  Triops australiensis australische Art
  Triops beni-kabuto ebi japanische Art (Albino)
   
Innerhalb der Triops gibt es zahlreiche weitere Arten und Unterarten, die hier jedoch unbeachtet bleiben sollen, da sie zu Recht streng geschützt oder aufgrund ihrer Lebens- und Fortpflanzungsweisen für die Aquarienaufzucht nicht interessant sind.

Der Triops gehört zu den Krebstieren. Er ist verwandt mit Hummer, Krabben, Garnelen und sogar mit Wasserflöhen. Mit seinen Verwandten teilt er die multifunktionalen Blattbeine die der Atmung, der Fortbewegung und der Ernährung dienen. Davon besitzt ein Triops etwa 40. Die auffällige Rückenschale schützt Kopf und beintragende Segmente. Triops werden je nach Art etwa 5-9 cm lang.

Triops sind mit 3 Augen ausgestattet, was ihnen ihren Namen einbrachte. Neben zwei einfachen Komplexaugen besitzen sie zusätzlich noch ein Naupliusauge, welches wahrscheinlich der Hell/Dunkel-Unterscheidung dient.

Triops findet man auf fast allen Kontinenten, ausgenommen extrem kalte Gebiete. Sie sind fossil schon seit dem Oberkarbon bekannt, es gab sie also schon vor ungefähr 300 Millionen Jahren. Die wahrscheinlich älteste heute noch existierende Triopsart ist der europäische Triops cancriformis.

Genauso ungewöhnlich wie ihr Aussehen ist auch ihre Lebensweise: Nach starken Regengüssen erscheinen sie plötzlich wie aus dem Nichts. Früher konnten sich die Menschen das plötzliche Auftreten nicht erklären und nahmen an, dass die Tiere vom Himmel gefallen seien :-) Natürlich ist der Triops heute etwas besser erforscht.

 

Der Lebensraum der Triops sind sogenannte ephemere Gewässer. Dahinter verbergen sich nicht mehr als fischlose Pfützen und Tümpel, die sich nach starkem Regen oder Überschwemmungen bilden, aber auch schnell wieder austrocknen. Hat sich ein Tümpel mit Wasser gefüllt, so schlüpfen die Larven der Triops, die man Nauplien nennt, meist innerhalb weniger Stunden schon aus. Und das müssen sie, denn sie haben nicht viel Zeit, sich zu entwickeln, um schliesslich eine neue Generation Triops zu sichern!

Triops halten sich fast ausschliesslich am Boden der Gewässer auf. Dort wühlen sie im Schlamm nach allem, was fressbar ist. Dazu zählen allerlei Kleingetier, Aas, lebende und tote Pflanzen.
Bei Nahrungsmangel werden auch Artgenossen angegangen. Im Aquarium kann man sie sehr vielfältig füttern.
Von Trockenfutter bis zu frischem, überbrühtem Gemüse nehmen sie alles gerne an.
Schon halbwüchsige Triops entwickeln am 11. Beinpaar Eiersäckchen, in die Eier abgegeben und bis zur Ablage transportiert werden. Wahrscheinlich pflanzen sich Triops parthenogenetisch fort, das bedeutet, die Eier müssen nicht zwingend befruchtet werden, sondern entwickeln sich durch Hormone auch ohne Befruchtung zu einer Larve.
Im Gegensatz zu vielen anderen Krebstieren tragen Triops die Eier nicht bis zum Schlupf der Larven, sondern legen sie schon sehr frühzeitig im Bodengrund ab. Die Eier befinden sich in einem Zustand ohne jede Stoffwechselaktivität. So können sie jahrzehntelang unter den extremsten Bedingungen (Trockenheit, Hitze, Kälte) unbeschadet im Boden überdauern. Da die Heimatgewässer der Triops ständig von Austrocknung bedroht sind, kann die Population durch diese Überlebensstrategie gesichert werden. Füllt sich das Gewässer nach Austrocknung wieder mit Wasser, schlüpfen nach kürzester Zeit tausende Nauplien. Die Tiere wachsen sehr schnell zu erwachsenen Triops heran, wobei ihnen Artgenossen oftmals als Nahrung dienen. Die verbleibenden wenigen Tiere setzen jedoch genug Eier für eine ausreichend große neue Generation ab.
Eine rein parthenogenetische Fortpflanzung birgt jedoch auch Nachteile. Eine Tierart, die sich genetisch nicht verändert ist kaum in der Lage, sich an ändernde Lebensbedingungen anzupassen. Daher treten auch bei Triops gelegentlich männliche Tiere auf, die sich mit den Weibchen paaren und für eine ausreichende Rekombination sorgen.