Fragen rund um Triops

Triops - Oft gestellte Fragen
Triops - Oft gestellte Fragen
Leider kursieren rund um Triops die wildesten und oft falschen Tipps. Mit diesen am häufigsten gestellten Fragen wird damit aufgeräumt :-)
 
Wieviel Platz brauchen Triops?

In einem 10 Liter Becken kann man etwa 5-6 Tiere halten. Alle kleineren Becken dienen nur der Aufzucht. Es stimmt NICHT, dass Triops australiensis mindestens ein 54 Liter Becken brauchen. Wenn man sich die natürlichen Lebensräume der Tiere ansieht, kann man dies auch nachvollziehen. Ackerfurchen und andere temporäre Gewässer sind oft bedeutend kleiner! Empfohlen wird zur Haltung ein Becken mit 10 Litern Volumen oder mehr

 
Muss ein extra Aufzuchtbecken wirklich sein?
Ja! Die Erfahrung zeigt, dass Nauplien in großen Becken kaum überleben. Warum dies so ist, ist noch umstritten, es wird davon ausgegangen, dass in großen Becken die Nahrungspartikeldichte nach der Fütterung wesentlich kleiner ist, die kleinen Nauplien also trotz Fütterung verhungern. Empfohlen wird ein kleines Aufzuchtbecken von nicht mehr als 3 Litern Volumen. Zu beachten ist, dass das Becken in den ersten Tagen unbedingt vor größeren Temperaturschwankungen zu schützen ist. Dies erreicht man am besten, indem man das Becken auf die leicht warme Heizung oder in ein größeres Becken stellt, welches mit einem regelbaren Heizstab ausgestattet ist.
 
Soll ich in destiliertem Wasser ansetzen und die Nauplien nach dem Schlupf umsiedeln?
NIEMALS, das geht immer schief! Die kleinen Nauplien sind sehr empfindlich, was Änderungen der Wasserwerte betrifft. Also: In destiliertem Wasser oder Tafelwasser oder Regen/Teichwasser ansetzen und in diesem Wasser aufwachsen lassen. Verdunstetes Wasser nachfüllen ist natürlich erlaubt.
 
Welches Wasser brauchen Triops?
Da scheiden sich die Geister. Am besten bewährte sich bisher bei allen Arten aquariengeeignetes destiliertes Wasser oder ein kohlensäurefreies Tafelwasser (z.B. Volvic naturelle). Destiliertes Wasser enthält keine Ionen, weshalb der osmotische Druck auf die Triopszysten sehr hoch ist und die Tiere schneller schlüpfen. Tipp: Unbelastetes Regenwasser funktioniert auch schonmal recht gut!
 
Kann man verschiedene Arten zusammenhalten?

Kann man, sollte man aber nicht! Die verschiedenen Arten stellen vollkommen andere Ansprüche an die Temperatur. Triops cancriformis benötigt z.B. kältere Temperaturen, während Triops australiensis nur in warmem Wasser gedeihen kann. Außerdem wachsen die Arten unterschiedlich schnell, was zur Folge hat, dass die gleichaltrigen größeren Tiere die kleineren der anderen Art fressen. Es wurde auch schon beobachtet, dass sich die Arten untereinander paaren (Hybridnachwuchs wurde noch nicht festgestellt). Auch deshalb sollte man die Tiere im Artbecken halten.

 
Darf ich meine Triops mit anderen Tieren zusammenhalten?
Mit folgenden Tieren kann man Triops problemlos zusammenhalten: Schnecken aller Art, kleine Friedfische (Triops muss schon größer sein!), pflanzenfressende Welse, Garnelen

Mit folgenden Tieren kann man Triops NICHT zusammenhalten: Große Fische, Raubfische, Krebse
Bei Fischen gilt immer: Was ins Maul passt, das wird auch gefressen! Am besten hälst Du Deine Triops zusammen mit ein paar Schnecken, die durch Beseitigung von Futterresten das Wasser sauber halten.

 
Brauchen Triops Pflanzen?
JA! Pflanzen spielen im Aquarium eine große Rolle. Sie spenden Sauerstoff und bauen Nitrat und Phosphat ab. ABER: Sie schützen NICHT vor einem tödlichen Nitritpeak im Becken! Als Pflanzen eignen sich alle Aquarienpflanzen, aber besonders Wasserpest und Nixkraut. Nicht geeignet sind: Anubias (Oxalsäure!) und Javamoos (Gefahr des Verfangens)
 
Brauche ich Conditioner, Heuaufgüsse...?
Nein, alles Blödsinn :-) Die Mundwerkzeuge der Nauplien entwickeln sich sowieso erst nach mehreren Häutungen, daher brauchen sie nicht direkt nach dem Schlupf Futter. Die Wasserqualität wird auch nicht unbedingt besser, der einzige Effekt ist, dass das Wasser weicher wird. Zur Fütterung sollte man unbedingt sparsam feines Algenpulver verwenden. Es ist fein genug, dass die winzigen Nauplien es aufnehmen können und zudem müsste man schon sehr viel ins Becken kippen, um die Wasserqualität stark zu beeinflussen. Gute Erfahrung haben wir mit effektiven Mikroorganismen gemacht, die dabei helfen, organische Abfallstoffe abzubauen, bevor diese zum Problem im Kleinstbecken werden.
 
Was ist Nitrit?

Nitrit ist ein Abfallstoff, der bei der Zersetzung von organischen Abfallstoffen durch Bakterien entsteht. Es ist sehr giftig und wirkt lähmend auf das Atmungssystem der Tiere. An Nitrit verendete Triops zeigen meist eine gekrümmte Haltung und eine rote Färbung unterhalb der Augen. Triops sind in der Regel sehr unempfindlich gegen Nitrit, sofern es nicht hohe Werte >1 annimmt. Den Nitritwert stellt man am besten mit einem sogenannten Testreagenz (Tröpfchentest) fest, Teststäbchen sind sehr ungenau und deshalb nicht zu empfehlen! Nitrit sollte bestensfalls nicht nachweisbar sein, gegen hohe Werte helfen häufige Wasserwechsel, bis sich der Nitritwert wieder eingependelt hat. Ein neues Becken sollte mindestens 2 Wochen einfahren: Becken einrichten, 2 Wochen OHNE Tiere bei leichter Anfütterung stehen lassen. Dann erst haben sich genug Bakterien gebildet, die das entstandene Nitrit abbauen. Zum Verständnis der Wasserchemie bitte unter dem Punkt "Wasserchemie" nachlesen! In den Aufzuchtbecken sollte nach Erreichen des "Aalstrich-Stadiums" (Triops zeigen einen schmalen Rückenstrich) ein wenig Wasser gewechselt werden. Nochmal: Triops sind in der Regel sehr unempfindlich gegen Nitrit, sofern es nicht hohe Werte >1 annimmt. Hohe Werte verhindert man auch durch mäßiges Füttern!

 
Brauche ich einen Filter?

Nicht unbedingt,aber besser ist es schon! Besonders wertvoll ist ein Schwammfilter, da dieser eine große Fläche für Bakterien bietet und so stark zur Verbesserung der Wasserqualität beiträgt. Ausserdem wird das Wasser durch die Bewegung mit Sauerstoff angereichert. Auf Motorfilter sollte wegen der Verletzungsgefahr verzichtet werden.

 
Brauche ich eine Heizung?
Triops cancriformis ist kaltstenotherm und kann daher bei Zimmertemperatur aufgezogen und gehalten werden. Die anderen Arten brauchen unbedingt Warmwasser! Wichtig ist, dass man eine regelbare Heizung mit dem CE-Sicherheitszeichen kauft. Diese kann man gradgenau einstellen und bietet auch Sicherheit. Trotzdem: IMMER Stecker ziehen, bevor ins Wasser gegriffen wird!
 
Sand ist gleich Sand, oder?
Nein! Oft wird dazu geraten Vogelsand oder Bausand zu verwenden. Davon ist abzuraten! Vogelsand enthält oft Anis oder andere Zusätze, die nichts im Wasser verloren haben. Bausand gehört ebenfalls nicht ins Triopsbecken, da hier schädliche Zusatzstoffe enthalten sein können. Bitte verwende nur rundkörnigen feinen Sand, denn dieser verletzt die empfindlichen Kiemenfüße der Tiere nicht!
 
Darf ich meinen Triops aus dem Becken nehmen?
Nein! Triops sind Kiemenatmer. Wenn Du ihn aus dem Wasser nimmst, ist das so, als würde Dich plötzlich jemand unter Wasser drücken! Keine angenehme Vorstellung, nicht? Denke immer daran: Ein Triops ist ein lebendiges Tier, welches auch so behandelt werden möchte! Du darfst aber Deine saubere Hand (nicht mit Seife oder Cremes dran!) ins Becken halten und die Tiere darüber gleiten lassen. Die Tiere können Dich mit ihren Mundwerkzeugen nicht beißen, keine Angst!
 
Meine Triops sind plötzlich alle gestorben, warum?
Die häufigste Todesursache ist zuviel Futter. Futter, welches zu lange im Wasser liegt, wird von Bakterien unter Sauerstoffverbrauch in giftiges Nitrit umgewandelt, welches wiederum von anderen Bakterien in ungiftiges Nitrat verstoffwechselt wird. Der Sauerstoffverbrauch kann dabei so hoch sein, dass Triops im Wasser ersticken. Dies erkennt man oft an hochgebogenen Schwänzen der toten Tiere. Tiere, die einen "roten Kopf" aufweisen, starben an einer Nitritvergiftung, also ebenfalls einer Folge von übermäßigem Futter. Deshaöb: Immer sparsam füttern!