Feenkrebse
Feenkrebse sind wohl die elegantesten Urzeitkrebse. Wie alle Urzeitkrebse bewohnen sie ephemere Gewässer mit hohem Austrocknungsrisiko in allen Kontinenten der Welt, ausgenommen der Arktis.
Auch in Deutschland sind , meist eher zufällig, Feenkrebsarten wie Eubranchipus grubei und schaefferi gefunden worden. Die bekannteste und für die Aquaristik interessante Art ist jedoch Eubranchipus vernalis, welche aus den USA stammt.
Oft werden Feenkrebse mit Artemia verwechselt. In der äußerlichen Gestalt ähneln sie sich auch etwas, allerdings bewohnen beide Lebensräume, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten: Während Artemia Salina in großen Salinenseen (Salzwasser) lebt, bewohnen alle Eubranchipus-Arten ausschliesslich das Süßwasser. Feenkrebse werden mit bis zu 4 cm auch wesentlich größer.
Feenkrebse sind positiv fototaktisch, das bedeutet, sie orientieren sich immer zum Licht hin. Dies kann man leicht überprüfen, indem man eine Taschenlampe seitlich an das Becken setzt und so eine seitliche Beleuchtung erzeugt. Nach wenigen Minuten beginnen die Feenkrebse, ihre Unterseite in Richtung des Taschenlampen-Lichts zu drehen. Schaltet man die Taschenlampe wieder aus, so drehen sie sich wieder in die gewohnte Rückenlage, mit der Unterseite nach oben. Ihre vielen Blattbeinchen dienen ihnen nicht nur zur Fortbewegung. Mit ihrer Hilfe durchfiltern Feenkrebse das Wasser nach Mikroorganismen und Schwebeteilchen, die ihnen als Nahrung dienen
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Große Farbvariabilität ist bei Eubranchipus vernalis keine Seltenheit
Feenkrebse pflanzen sich nicht parthenogenetisch fort, es kommen stets 2 Geschlechter vor. Beide Geschlechter sind morphologisch sehr gut zu unterscheiden. Während Männchen kleine Antennen am Kopf besitzen, mit denen sie die Weibchen bei der Paarung festhalten können, weisen Weibchen gut sichtbare schillernde Eiersäckchen am Hinterleib auf.
Nach der Paarung lässt das Weibchen die befruchteten Zysten einfach auf den Bodengrund fallen. Die Elterntiere sterben nach der Paarung recht schnell ab, hinterlassen jedoch tausende Eier, die die nächste Generation sichern. Feenkrebs-Zysten können jahrelang im Boden überdauern. Sind die Bedingungen ideal, schlüpfen sie sehr rasch und eine neue Population beginnt den Kreislauf des Lebens.