Welches Zubehör brauche ich für Urzeitkrebse?
Triops züchten und halten ist nicht schwer. Allerdings benötigen die Tiere eine gewisse Grundausstattung an Aquariumzubehör, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.

Aufzuchtbecken: Es hat sich gezeigt, dass Nauplien am besten gedeihen, wenn die Eier in nicht zu großen Becken angesetzt werden. Wichtig ist, dass das Anzuchtgefäß einer eher große Wasseroberfläche besitzt und nicht zu tief ist.
Bewährt hat sich das 3-Liter-Kunststoffaquarium mit den Maßen 19 x 13 x 12 cm. Man kann aber auch eine ähnliche, durchsichtige und saubere Gefrierschale verwenden.

Aquariumheizung: Triopslarven, die man auch Nauplien nennt, vertragen starke Temperaturschwankungen nur sehr schlecht. Daher ist es sinnvoll, das Anzuchtbecken durch Beheizung vor zu großen Temperaturschwankungen zu schützen. Dazu stellt man das Aufzuchtbecken in ein größeres beheiztes Aquarium (aufpassen, dass es nicht untergeht oder nur so wenig Wasser in das Aquarium füllen, dass das Aufzuchtbecken darin stehen kann!).

Eine einfache Alternative ist es, das Aufzuchtbecken direkt zu beheizen. Dazu eignen sich besonders regelbare Aquarienheizer für Nanobecken, die sich gradgenau einstellen lassen und dabei so kurz gebaut sind, dass sie sogar in den kleinen 3-Liter-Anzuchtbecken Platz finden.Regelbare Aquarienheizer schalten sich nach Erreichen der eingestellten Temperatur selbstständig ab.
Filterung: Eine Filterung des Beckens ist nicht zwingend notwendig, wird aber empfohlen. Dabei ist es wichtig, den richtigen Filter zu wählen, damit die Tiere nicht gefährdet werden. Motorbetriebene Filter sind für Urzeitkrebse nicht geeignet. Sie sind so leistungsstark, dass die Tiere angesaugt werden und sich nicht mehr befreien können. Geraten kleinere Tiere in das Flügelrad des Motors, bedeutet das den sicheren Tod.
Geeignet sind sämtliche Schwammfilter in Kombination mit Durchlüfterpumpen. Es gibt verschiedene Bauarten von Schwammfiltern, aber das Prinzip ist immer gleich:
Schwammfilter filtern nicht nur mechanisch Schwebeteilchen aus dem Wasser, sondern haben auch eine biologisch stabilisierende Wirkung. Der Schwamm wird von nützlichen Bakterien besiedelt, die aus dem durch den Schwamm strömenden Wasser Giftstoffe herausfiltern und diese neutralisieren.
Luftpumpen gibt es von vielen verschiedenen Firmen in verschiedenen Preisklassen. Hier sollte nicht gespart werden, denn die billigsten unter ihnen besitzen meist wenig gedämmte Gehäuse und wer möchte schon eine ständig dröhnende Pumpe in der Wohnung stehen haben?
Ein Aquariumfilter darf übrigens niemals abgestellt werden, denn dann kehren sich die chemischen Abbauprozesse im Schwamm um und es werden Giftstoffe an das Wasser abgegeben! Beginnt der Schwammfilter nach längerer Betriebszeit zu blubbern oder lässt er sichtlich an Filterleistung nach, sollte der Schwamm abgezogen und einige Male unter fließendem leicht lauwarmem Wasser ausgedrückt werden.Bitte nicht in eiskaltem oder heißem Wasser und nicht zu stark auswaschen, denn im Filter sitzen Bakterien, die wir noch brauchen!
Beleuchtung: Der ideale Standort für ein Triopsbecken sollte hell sein. Eine Fensterbank, die nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist, ist optimal. Dann benötigt man keine Beleuchtung. Steht solch ein Standort nicht zur Verfügung, muss das Becken etwa 10-12 Stunden täglich beleuchtet werden. Oftmals wird zu Schreibtischlampen geraten - davor möchten wir dringend warnen. Zum einen sind Schreibtischlampen nicht dazu gebaut, Aquarien zu beleuchten. In Verbindung mit Wasser können sie für Mensch und Tier gefährlich werden. Außerdem geben Schreibtischlampen meist sehr viel Wärme ab, die zum unkontrollierten Aufheizen des Beckens führen kann. Herkömmliche Glühbirnen haben eine Lichtfarbe von etwa 2300 K bis 2900 K. Tageslicht besitzt eine Lichtfarbe zwischen 5000 K bis 7000 K. Nur richtige Aquarienbeleuchtungen können eine genügende Lichtfarbe produzieren, so dass die Tiere wachsen und gedeihen können.
Wird eine Beleuchtung benötigt, sollte man also zu einer geprüften Aquarienbeleuchtung greifen. Es gibt sehr formschöne Aufsteckleuchten, die einfach auf den Rand eines Aquariums oder Kunststoffbeckens geklemmt werden. Natürlich kann man auch gleich ein komplettes kleines Aquarium mit integrierter Beleuchtung verwenden.
Bodengrund: Hier hat sich feuergetrockneter feinster Sand bewährt. Die Einstreuhöhe sollte etwa 2-3 cm betragen. Wichtig ist, dass der Sand rundkörnig ist, damit sich unsere Triops nicht die empfindlichen Schwimmbeinchen verletzen. In der Hand muss sich der Sand ganz weich und fein anfühlen, sonst ist er nicht geeignet. Vor dem Einbringen ins Aquarium gut auswaschen!

Achtung: Ins Anzuchtbecken gehört nur der Zuchtansatz, evt. eine Heizung und Wasser. Der zusätzliche Sand darf erst in dem Aquarium verwendet werden, in das die Tiere später umgesetzt werden!
Pflanzen: Die meisten Pflanzen sind für Urzeitkrebse geeignet. Es gibt nur wenige Pflanzen, die nicht geeignet sind. Dazu gehören Anubias. Triops kann man oft dabei beobachten, wie sie an Pflanzen knabbern. Anubias setzen bei Verletzungen jedoch größere Mengen giftiger Oxalsäure frei. Auch sehr feinfiedrige Pflanzen wie Javamoos sind nicht geeignet, da sich die Tiere darin verstricken können. Ein Urzeitkrebsaquarium sollte nicht zu dicht bepflanzt werden. Je nach Größe des Beckens genügen 1-2 Pflanzen. Tipp: Das Nixkraut ist sehr gut geeignet und kann sogar als lebendes Urlaubsfutter dienen!

Im Zoohandel oder Baumarkt gekaufte Pflanzen sollten unbedingt 2-3 Wochen vor dem Einsetzen in das Aquarium bei Tageslicht in einem Eimer gewässert werden. Alle 2 Tage das Wasser im Eimer austauschen!
Bei der Zucht werden oft kupferhaltige Dünger oder schneckenbekämpfende Mittel eingesetzt, die schon ganze Zuchten beendet haben.
Deko: Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt! Beachten sollte man nur, dass sich die Tiere in der Deko nicht einklemmen oder verfangen können. Deko sollte immer auf dem Boden des Beckens - niemals auf dem Bodengrund stehen. Triops würden sie unterbuddeln und sich einklemmen! Wichtig ist auch, dass es sich um wasserneutrale, ungiftige Materialien handelt.

Wasserzusätze: Für die Urzeitkrebszucht werden oft sogenannte "Conditioner" angeboten, die ähnlich wie ein Teebeutel aussehen und das Wasser urzeitkrebstauglich werden lassen sollen. In der Praxis hat es sich gezeigt, dass "Conditioner" keinerlei Vorteile bringen. Man kann sie getrost weglassen.
Effektive Mikroorganismen haben sich in der Aquaristik und besonders zur Aufzucht von Triops als nützliche Helfer erwiesen. Speziell für alle Arten von Süßwasser-Urzeitkrebsen haben wir den Urzeitkrebse-Starter entwickelt, der verschiedene höchst effektive lebende Mikroorganismen enthält. Diese sorgen für stabile Wasserwerte, indem sie dem Entstehen von Giftstoffen sofort entgegen wirken. Da im Anzuchtbecken sehr reines Wasser (Aqua dest. oder Tafelwasser) verwendet wird, ist die Behandlung vorab mit einem Wasseraufbereiter hier nicht notwendig. Setzt man die Tiere später in Leitungswasser um, sollte dieses vorher mit einem Wasseraufbereiter behandelt werden. Hier empfiehlt es sich, nach der Aufbereitung ebenfalls Mikroorganismen hinzu zu geben!